Vom Drama in die Freude

 
 

Im letzten Stück des Laientheaters «Theater Züri Nord» spielte ich eine italienische Polizistin, die sich am Ende der Geschichte als Maulwurf entpuppte. Ispettore Rossi stand breitbeinig mit erhobenem Haupt da, trug eine Uniform, zeigte sich selbstbewusst und stark. Ausser im Umgang mit ihrer dominanten, impulsiven Chefin, dann wurde Rossi zur unsicheren Handlangerin und führte fleissig Befehle aus – natürlich auch, um nicht als Maulwurf aufzufliegen.

Ich finde es wahnsinnig spannend, mir intensiv Gedanken zu machen über einen Charakter, diesen langsam zu formen und entstehen zulassen, um dann zeitweilig ganz bewusst zu dieser Person zu werden.

Wir Menschen verfallen aber auch im Alltag unbewusst in eine Art «Rolle». Wie Inspektorin Rossi, je nach Gegenüber und Setting, zur rabiaten Polizistin oder unterwürfigen Hilfskraft wird, kann es uns passieren, dass wir, ohne es zu wollen und merken, eine oder auch verschiedene Rollen annehmen. Oft passiert dies ohne einschneidende Folgen. Manchmal können sich aber solche Rollen schwächend, destruktiv, bis hin zu fatal, für Beziehungen und vor allem für einen selbst auswirken.

In der Kinesiologie arbeiten wir inspiriert von verschiedensten Techniken und Praktiken. Angelehnt an das psychologische Modell «Dramadreieck» aus der Transaktionsanalyse, arbeite ich, wenn es passend scheint, auch mit verschiedenen «Rollen». Welche Rolle(n) nimmt mein*e Klient*in, in welcher Situation ein? Was ist der schädigende Anteil am Verhalten dieser Rolle und vor allem wie kann mein*e Klient*in künftig die Qualitäten und Stärken dieser Rolle positiv und aufbauend für sich und die Situation nutzen?

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Körperarbeit

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Embodiment